Mittwoch, 11. November 2015

Merkel, l'amie inconnue de Rabhi (ou « Y en a qui font leur taf. »)

En France, le mouvement des Colibris, initié par Pierre Rabhi prend de plus en plus d'ampleur pour répondre aux problèmes actuels de la mondialisation. Le principe s'explique avec cette légende amérindienne où le colibri travaille pour éteindre un feu de forêt avec des petites gouttes alors que les autres animaux restent passifs. En face de l'étonnement du tatou, le colibri répond : « Je fais ma part. »

En Allemagne,en Autriche et ailleurs, il y en a aussi qui font leur part, face au défis que pose la crise des réfugies. "Wir schaffen das!" (« On y arrive ! ») est la devise de Merkel qui est d'un côté soutenue par de nombreux opposants politiques de la gauche, comme p.ex. Joschka Fischer des verts, l'ex-ministre des affaires étrangères mais de l'autre côte délaissée voir attaquée par de nombreux collègues de son propre parti. Dans le peuple également, cette affaire provoque un clivage et une polémique inconnus en Allemagne depuis la crise de l'entre-guerre.

Ce n'est pas sûr qu'elle y arrivera car son histoire nous montre qu'il ne pas si simple pour le petit colibris (ou la grande Merkel) de faire sa part. Coincé entre le pression du haut et celle du bas, il risque même de se faire écraser par certains pendant que d'autres restent passifs.

Très certainement ayant marre d'être confronté au « bon exemple des allemands », ce serait aujourd'hui plus que jamais la bonne occasion de s'en inspirer.

Allez, les bleus ! ;-)
Merci ! Danke! Choukran !

Samstag, 3. Oktober 2015

Jack in bed

Me on the net trying to find somebody

Dienstag, 22. September 2015

Dienstag, 15. September 2015

Tagebücher

Erwachen (1998)


Rauschen durchdringt meinen Kopf. Ein anderer Rausch als letzte Nacht. In gleichmäßigen Intervallen, ständig an- und abschwellend. Bei jeder Wiederkehr verstärkt sich das Getöse, und mein Kopf beginnt im selben monotonen Rhythmus zu dröhnen.

Erdrückende Hitze liegt auf meiner Haut, und gleißendes Hell durchscheint die Augenlider, um mich vollends aus Morpheus Reich in das der Lebendigen zurückzuführen. Ein pelziger Geschmack beherrscht meine Mundhöhle. Kopf und Oberkörper bewegen sich zu Seite, um unverdauten Sangria und Hansapils den Weg von Magen bis in den Sand neben mir zu ermöglichen. Ungeheure Schmerzen bringen meinen Schädel fast zum Bersten, und ein schwaches Stöhnen entweicht meiner Kehle.

Silbernes Kinderlachen dringt an mein Ohr. Und nun, da ich die Augen einen Spalt breit öffne, erblicke ich ein kleines Mädchen, das mit ausgestrecktem Finger au mich zurennt. Nach wenigen Metern wird sie jedoch vom Vater eingeholt, der ihr die Augen zuhält und sie zum Strand zurückführt.

Ich schaue an mir herab. Mein freier Oberkörper ist tiefrot gefärbt. Ich bin barfuß und meine Shorts sind bis zu den Knien heruntergezogen. Neben mir liegt mein nach Bier riechendes Hemd und ein geöffnetes aber unbenutztes Präservativ. Was es mir bedeuten soll, vermag ich im Moment jedoch nicht zu enträtseln.

Die Sonne steht im Zenit, und so ziehe ich meine Hosen hoch, streife mein Hemd über und schließe die Augen. Denn 16 Uhr schon öffnet der Ballerman wieder.

Wenn man es gut meint, kann man die Darstellung als pfiffige Groteske werten, die im Abschluß noch ihr Thema findet und situativ äußerst realitätsnah, wenn auch ekelerregend bleibt.
Obwohl Kind und Vater den Wirklichkeitsausschnitt kurz bewertend erhellen, bleibt der Text eine zweideutige Variante, die in der Bewertung vom Leser abhängig ist.

12 P.
F. Lohse
05.07.1998

Katz und Maus von Kafka

Krieg und Frieden (1998)

Der Frieden ist ein kostbares Gut. Denn zu Friedenszeiten kann der Mensch sich erholen. Von materiellen Verlusten vor allem. Er kann wieder eine Wirtschaft aufbauen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen und sie die Schrecken des Krieges vergessen lassen. Auch kann der Mensch aufrüsten und neuere, effektivere Waffen erforschen, die schneller, präziser noch mehr Menschen töten. Der Mensch kann sich an seinen Eroberungen und Machtvergrößerungen erfreuen, so dass er sich bald daran gewöhnt und langweilt. Oder er nährt seine Frustration über die Gebietsverluste und Niederlagen und schmiedet Pläne, wie sie wett zu machen sind.

Dann ist die Zeit gekommen für einen neuen Krieg. Denn Krieg bedeutet Hartnäckigkeit, mit welcher er wieder und wieder in den Köpfen auftaucht, wenn diese durch Wohlstand und Ignoranz vernebelt sind.

Es gibt verschiedene Kriege. Zum Beispiel soll es einen gerechten Krieg geben. Einen Präventionskrieg. Oder einen Befreiungskrieg, bei dem ein Teil der Menschheit versucht, sich von einem anderen Teil zu befreien. Vor einiger Zeit gab es einen 30-jährigen Krieg, der so vernichtend war, daß man zum ersten mal in der Geschichte der Menschheit einen gewaltsamen Konflikt durch einen Vertrag beenden musste. Von einigen wird er als Religionskrieg bezeichnet, da der Mensch glaubt, dass es wichtig ist, dass alle anderen glauben, was er selbst glaubt. Diese Idee und die daraus resultierenden Konflikte bestätigen und verstärken sich auch in der heutigen Zeit mehr und mehr. Nach dem 30-jährigen, dauerte die Periode des Friedens dann auch ein wenig länger, bis die Menschen wieder vergessen hatten. Doch als es wieder so weit war, folgten viele einem einzelnen bis nach Russland, und er musste dann später zur Strafe allein auf einer Insel sterben.

Wieder waren Jahre der Regenerierung nötig. Schließlich kam eine Zeit, in der die Menschen auf etwas Stolz sein mussten. Vielleicht hatten sie nicht viele Alternativen, oder ihre eigenen Errungenschaften waren ihnen zu unbedeutend. Und so waren sie stolz auf den Ort ihrer Herkunft. Ihr Vaterland. Und für diesen sehr berechtigten Stolz lohnt es sich natürlich auch zu kämpfen. Zwei Mal sogar in kürzester Zeit. Das sich viele Menschen daran beteiligten, nennt man diese Konflikte „Weltkriege“. Da nun der letzte aber den Menschen gar zu sehr schockiert hat, musste der Frieden diesmal ein wenig länger dauern. Und weil der Mensch aber weiß, dass er schnell vergisst, erschafft er Regeln, Gesetze und große Organisation, die ihn vom Kriegen hindern sollen. Da dies aber nicht reicht, erfindet er sogar wieder einen neuen Krieg, nämlich den Kalten. Hierbei befriedigt die bloße Vorstellung seiner Auswirkungen die Bedürfnisse des Menschen nach Terror. Da ihm diese Sache aber doch zu heikel wird, baut er ab, und kleinere Scharmützel beginnen wieder. Meiste werden dann wieder Ursachen wie Glauben, Gerechtigkeit oder Befreiung genannt.

Die Funktion des Friedens für den Menschen ist also fast genauso essentiell wie die des Krieges. Der wäre ja ohne den Frieden gar nicht möglich. Der Krieg nun aber scheint für den Menschen ein sehr lebenswichtiges Bedürfnis zu sein.

Man hört zwar auch immer wieder von Menschen, die einfach nur friedlich dahinleben wollen, aber die heutige Lage betrachtet, scheinen jene wohl nur wenige Ausnahmen zu sein.

Potsdam, 23.11.2007


Portrait (Erstelle ein Portrait!)


- „Du bist mein Bruder?“

- „Ja, und wir haben auch noch eine Schwester. Elli ist 18 Tage jünger als ich und wohnt mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn in Leipzig. Du bist also schon Onkel.“

- „Krass! 18 Tage jünger? Wie geht das denn?“

- „Na ja, verrückte Geschichte. Meine Mutti hat das damals auch nicht so gut verkraftet, als die Unterhaltsforderungen von Ellis Mutti im Briefkasten lagen … aber da können wir ja später nochmal drüber reden. Du hast also nichts von uns gewusst?“

- „Nee.“

- „Aber was hat er euch denn erzählt über sein Leben bevor er deine Mutti kennengelernt hat?“

- „Na ja, so viel haben wir da nie drüber gesprochen … er hat halt bei der Wismut studiert, vorher war er noch bei der Fahne gewesen - und natürlich ein paar Geschichten aus der Bandzeit. Weißt du davon?“

- „Na nur dass er wohl Bassist war, in einer Band, die auch "relativ" erfolgreich war im Osten - 'n bisschen Party ham'se wohl gemacht.“

- „Darüber ham wir nicht so viel gesprochen, aber durch die Musik musste er bei der Armee nich ganz so hart ran, und über die Beziehungen hat er dann auch den Studienplatz in Eberswalde gekommen.“

- „Genau, und da war er dann auch mit Renate, der Mutter von Elli zusammen.“

- „Echt - na meine Mutti hat er dann erst später in Weimar kennengelernt - über die Arbeit irgendwie.“

- „Ja, und ich glaube, da war er auch noch mit meiner Mutti verheiratet, und auch noch zusammen. Die erste Sache mit Renate hatte sie ihm nämlich verziehen.“

- „Ach so, echt, die waren verheiratet!“

- „Ja, und mit Renate hatte er damals auch schon einen Heiratstermin gehabt. Frag mich nicht warum er sich erstmal für meine Mutti entschieden hat. Vielleicht weil sie ihn mehr brauchte.“

- „Hmm - krasse Sache – hätt’ ich nie gedacht. Aber es macht Sinn, so im Nachhinein betrachtet… Siehst du, ich hab mir immer gewünscht, dass mein Vater nicht so bieder und sti-no-mäßig unterwegs ist. Klar - für dich ist die Sache natürlich tragisch, aber für mich … ich meine, diese Geschichte zu hören … ich habe das Gefühl, dass ich an ihn heranrücke wie nie zuvor in meinem Leben. Auf einmal bekommt er wahrhaft menschliche Seiten … und interessante.“

- „Ich kann mir schon vorstellen, dass dich das fasziniert. Eigentlich war er ja damals 'n ganz schön cooler Typ. Hat das Leben in vollen Zügen genossen - rücksichtslos - so Nietzsche-mäßig, weißt du wie ich meine? …“






Potsdam, 30.11.07





Portrait durch Szene (Erstelle ein Portrait durch beschreiben einer Szene!)



Im Portemonnaie trug er ihre Bilder nicht. Er hatte dafür keine passenden, und es wäre ihm auch gezwungen vorgekommen, anmaßend sogar. Aber er wusste wo sie lagen. Und auch wenn er sie bisweilen über Monate nicht herausholte, so waren sie doch präsent. Sie existierten, und er wusste darum.

Auch seine Frau wusste um sie. Er achtete sehr auf ein schonungslos ehrliches Verhältnis in seiner Beziehung zu ihr. Und ebenso wie in seiner, waren die Bilder auch in ihrer Welt ein fester Bestandteil.

Dennoch hatte er immer ein schlechtes Gewissen wenn er an sie dachte, sodass er sie fast immer dort liegen ließ wo sie waren. Er brauchte schon eine angemessene Rechtfertigung, um sich zu erlauben sie für ein bis zwei Minuten anzuschauen.

Und wenn er dies dann tat, blickte er auf ein paar fast unberührte, belanglose Farbfotografien an deren matter Oberfläche er hängenblieb. Für diese zwei Minuten blockierte sein Geist in einer rationalen Leere. Wie ein Hund glotzte er. Ohne jegliche Rührung.

Nichts sagten ihm diese Gesichter, abgeschnitten von jeglicher Realität - in einer Vergangenheit zu der ihm jegliche Verbindung fehlte. Er hatte sie sich ja auch auf fast unlautere Art und Weise angeeignet. Nichts wussten ihre Besitzer darüber, wie er hier saß und versuchte sie zu betrachten, während sie irgendwo da draußen ihren Weg ohne ihn gingen und sehr wahrscheinlich recht gut damit zurechtkamen.

Anders wäre das sicherlich mit Bildern aus ihrer gemeinsamen Zeit gewesen, aber die existierten nur noch in seinem Inneren. Er war es selbst gewesen, der damals den Entschluss gefasst hatte, dass er für eine neue Zukunft mit seiner Vergangenheit abschließen müsse. Doch auch wenn sich Fotografien und Alben aus den Schränken entfernen ließen, blieben …





04.01.08



Dialog (Schreibe einen Dialog!)



- Schau mal was heut‘ wieder im Briefkasten lag.

[Pause.]

- Mmh. Hast Du‘s schon gelesen?

- Ja, aber lies erst mal selber.

[Er liest.]

- Och. Nöh! Jetzt wird‘s verrückt! [Pause.] Was hälst du davon?

- Naja, das war ja zu erwarten, wenn man mal ehrlich ist. Schließlich ist es dein Sohn.

- Ja, na und?! Ich musste die Entscheidungen meiner Eltern auch akzeptieren. Ich musste mich auch damit abfinden. Und ich komm doch ganz gut damit zurecht.

- Das ist die Frage; wie gut du damit zurecht kommst. Wie glücklich bist du denn über deine Eltern und deine Vergangenheit?

- Darum geht‘s doch überhaupt nicht! Es geht darum, die Entscheidung von anderen Menschen zu akzeptieren. Das ist doch mein Leben!

[Pause.]

- Und sein Leben?

[Pause.]

- Das ist doch sowieso nur wieder so ‘ne Spinnerei! Mal ‘n bisschen auf die Pauke hau‘n. Reine Provokation!

- Und wofür?

- Na um sich zu rächen. Ich bin halt der böse Rabenvater. Und so ungeschoren darf ich nicht davonkommen. Das beweisen doch diese Schmierblätter von damals. Kuck doch mal - die Karte von diesmal wieder. Und überhaupt - dass er eine Karte dafür nimmt - das ist doch … Was soll denn das?

[Pause.]



21.12.2007

Bild: Abbey Road The Beatles


Auch an diesem Morgen drehten sie wieder ihre Runden. John führte im Moment mit zielgerichtetem Blick, hatte die Hände in den Taschen um schnittiger zu sein. Die anderen drei erholten sich in seinem Windschatten. Alle verfolgten sie ein gemeinsames Ziel, doch jeder hatte so seine eigene Vorstellung, wie man am effektivsten dorthin unterwegs war. Und denoch: Es gibt Hinweise, dass das Ziel nicht des einzig Wichtige für die Jungs war.

John führte also. Eine Lichtgestalt. Hell. Und doch nicht weiß. Sein Bart und die langen Haare schützten ihn vor der Witterung. Ebenso wie seine Brille. Außerdem machte er damit Eindruck - sowohl bei den Kleinen, als auch bei den Großen. Aber es ist schwierig zu sagen in welchem Maße dies wichtig für ihn war.

Ringo ist zweiter. Haare und Baart sind bei ihm kürzer. Ist er noch nicht so weit oder schon eine Runde weiter? Schwarzer Anzug, weißes Hemd, roter Binder. Die Schuhe glänzen. Macht was her, ohne Frage. Ist sein Blick auf Johns Rücken gerichtet? Oder sieht er an ihm vorbei mit zusammengekniffenen Augen, um das Zwischenziel vor ihnen zu erahnen?

Hinter ihm ist Paul. Fällt aus der Reihe; mehr als die anderen; auf den ersten Blick. Gesicht ist glatt, Zigarette in der Hand. Keine Schuhe - im Gegensatz zum schicken Anzug. Störender aber noch: Seine Schrittfolge ist nicht die der anderen. Wenn die drei den linken Fuß vorn haben, hat er den rechten vorn. Man könnte meinen, er zieht seine Zehen an, um nicht die Hacken von Ringos Schuhen damit zu berühren.

Auch George bekommt seine Probleme dadurch. Er läuft versetzt, um frei ausschreiten zu können; ist dadurch nicht ganz in einer Linie mit den anderen. Auch sein Blick scheint rechts an allen vorbei zu gehen, und zeigt seine Bereitschaft zum Überholen oder Ausbrechen an. Er ist in Jeans - working class; als statement. Haare lang und Baart. Eine Hand einstecken, eine frei - unausgeglichen.

So ziehen sie. Und andere schauen zu. Beobachten ihren Weg von der einen Seite zur anderen. Sie sind zu viert. Für ein paar Sekunden nur befinden sich alle gemeinsam auf der Straße, ohne Kontakt zum Gehweg. Sicherlich, für den einzelnen ist es mehr, aber auch John, selbst wenn er führt, weiß, dass die anderen da sind. Außerdem benutzen sie den Zebrastreifen.

Warum also diese Aufnahme? So und nicht anders? In der Abbeyroad, an einem Sommertag? Wo wollten die Jungs hin? Und warum hält man sie dabei auf?

„Nein, nein, nein! John! Nicht so schnell - das muss entspannter aussehen. Und du Paul – mach’ die Zichte jetzt mal aus - die Länge so ist gut - und der Rauch stört sowieso mehr als alles andere. George - krämpel mal deine Manchetten 'n Stück hoch - das kommt groovy.“

Und so ging es. Jeden Tag. Immer von neuem. Immer vorwärts. Anders zwar, aber vorwärts. Und von neuem. Über die Straße. Von hüben nach drüben. Ohne Hilfe, ganz allein. Mit Orientierung und Anweisung. Aber selbstständig. Frei. Vor allem der erste. Geleitet nur durch seine Umwelt; und den ganzen Rest eben. Mit festem Schritt. Meistens zumindest. In der Abbey Road. Und anderswo. Bis rüber. Und weiter. Nach vorn. Von vorn. Nochmal. Aber anders. Immer wieder.

Of a coward who stops being a coward



Setting is free.

Characters A and G may be named as convenient.



A German accent. In any case, I prefer acting over writing. Acting in the original sense of the word, doing so to say.

G British accent. But writing is acting. You change the world. You express yourself.

A Maybe. But I find, it's a rather weak form of expression. I'd almost say, it's the contrary of brave. I mean - clearly that's its great advantage - changing the world, when nobody's looking and stealing away before they notice. Leave it to them without facing the responsibility, without having to confront their reaction.

G That's one way to see it. But I think writing's just got a different time scale. You take part in a larger discourse anyway. And you will be confronted with the reactions to what you've expressed soon enough. On the contrary, one might argue that one takes more risk when writing since it's more continuant than speaking or many other forms of acting. A spoken word may be heard once, in the moment. A written word won't necessarily fade. It might even burn itself into common consciousness over the centuries.

A But still: You're not there to stand up to the consequences of your act, your decision. You may allow yourself to attack somebody or to confess yourself without the downside normally coming with it.

G And?

A That makes it incomplete. Weak, like I said. Only half of an exeprience. Like coke without a cold turkey.

G Are you sure? Maybe your really should start writing. First of all, if there really was no downside to it - I don't see, why that has to be negative. Why does an experience have to be incomplete when there is no suffering involved? Why do you even define an experience as such? Just do what you fucking want without that annoying moral masochism of yours...

A ... But...

G ... Just let me finish, please! See - another advantage of writing. Because in fact - how do you know there won't be a cold turkey after all? I mean, writing without anybody reading it, is like buying coke without using it, if you like that example.

A Thanks for opening my eyes, Shakesbeer! But guess what - I have written stuff before which has been read - and it's been rare that I gave a shit afterwards. I was just happy to have gotten the stuff off of my chest and leave the bitch with it.

G But that only works when you know your stuff will be read. And you imagine a certain reaction - even while writing. And there you go - writing actually is only one half of communication. The turkey might still come: when you read the answer to your letter.

A Exactly! But you know why a writer is called writer and not reader?!? Because he enjoys putting himself in the privileged position of coking without turkeying.

G But what makes you think the reader doesn't equally enjoy his part of the story? That's what you might call a win-win-situation, right?

A At first glance for sure. But what's the effect on the long run? One writing and millions reading. Makt that into "one speaking and millions following" and you might see what I mean.

G Oh for fuck's sake! You are really in need of some kind of paranoia to feel secure - even if it's the national one. Adolf is dead, honey!

A And Napoleon is reborn, dill weed! But that's not even my point! Let's just take Jesus as a nice counter example. Or rather the Apostles since it's them who wrote the fucking story. You'll agree that they intended to do good, won't you? And what's the result? I can literally here Jesus sighing in despair across the centuries.

G Hush!

Beat

No you can't - he's dead. But seriously, here you're not really criticising writing but communication in general. The same thing happens every day at every place of the world where people try to understand each other: trial and error. Do you suggest to stop communicating once and for all?

A Well, I suggest, we cut it down to a minimum. We should get back into telepathy, start trying it at least. And in the mean time - I think speaking does less harm than writing, as millions of sheep following show while others have understood to free themselves from the moral pseudo instructions of the game.

G I almost got the feeling you're using some of my arguements: Didn't you start off with "writing as a rather weak form of acting"? And now we're talking about religious fucking texts. I'm sure you got more people getting killed by the Bible than by a knife. Or by the Atomic Bomb for that matter.

A Well anyway, that's not really an arguement for writing, is it?

G I thought it was you who wanted the turkey.

A What I want is to act. And that in order to change my life. To develop. To grow. And I would want other people to do the same. I wouldn't want to tell them what to do - neither bad things nor good things - neither in a spoken nor in a written form. I would want them to start making up their own rules. Become aware. Independant. And responsible.

G And you think communication keeps 'em from that?

A Well yes, to a certain extent. But, I see what you mean - it can be used either way. Still, I think acting is less ambiguous. Being a good example. I "must cultivate my garden" 'n stuff like that. And stop giving good advice fit for being misunderstood by whoever it suits.

G Stop writing, you say. Stop talkin, stop guiding, stop helping? Is that it?

A If you want. To "stop helping" helps people to learn to help themselves. In any case, at one point of the story the writing is meant to stop.

G And what's a story without an ending?

A acts as if to reply with a smart answer but rests silent. The solemn expression on his face soon relaxes into a smile, and eventually A, turned by now to the audience, raises her /his eyebrows and shrugs her /his shoulders.

Brief an den Meditationslehrer nach meinem ersten 10-Tages-Kurs Vipassana

Stuttgart (im Zug zurück nach Angers), Sonntag, 02.11.2014

Lieber Thomas,

Leider fande ich während des Kurses nicht die richtige Gelegenheit, die richtigen Worte oder den nötigen Mut, Dir zwei Fragen zu stellen, die mir wichtig sind. Ich weiß, dass eine schriftliche Beantwortung mehr Zeit beansprucht, welche sich außerdem noch außerhalb des Kurszeitraums befindet. Ich wäre darum schon über ein sehr einfaches „Ja“ oder „Nein“, eventuell mit einer kurzen Erläuterung sehr dankbar. Im Übrigen möchte ich Dir schon/noch jetz Danke sagen (und Meta fühlen) für Deine gesamte Einbringung während des Kurses. Zwar war ich machmal enttäuscht oder frustriert über Deine Antworten auf meine Fragen, aber ich habe inzwischen verstanden, dass meine Fragen einerseits nicht klar genug formuliert waren (ich nicht die richtigen Worte gefunden habe, oder ich mich nicht frei genug gefühlt habe, um mich ungehindert auszudrücken (begrenzte Zeit, die Anwesenheit der anderen Schüler, Dein Autoritätsstatus)), und sich andererseits die richtigen Fragen erst jetzt herauskristalisiert haben.
1) Am Anfang des Kurses saß ich nur mit einem dünnen Sitzkissen, da ich aus verschiedenen Gründen gern „minimalistisch“ und „puristisch“ arbeite. Am 4. Tag, als ich von den Adittana Stizungen ein wenig überrascht wurde, habe ich mir mit Hilfe von mehreren Kissen eine Postion ermöglich, mit der ich „leicht“ 1 Stunde und bald auch 2 Stunden sitzen konnte. Mein Ziel blieb es jedoch, mich sobald als möglich „unabhängig“ und „frei“ von diesen äußeren Hilfsmitteln zu machen, und so enfernte ich die Kissen eines nach dem anderen, bis ich die letzten beiden Tage wieder mit meiner Anfangsausstattung des dünnen Sitzkissens saß, und mir es diesmal auch möglich war, 1 Stunde, 1,5 Stunden und ein Mal auch 2 Stunden zu sitzen. Dies hat mir sehr viel Adittana abverlangt und mich viel Gleichmut gelehrt. Vielleicht kann ich damit zufrieden sein, denn ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich die 10 bzw. 9 Tage sehr hart gearbeitet/gerudert habe. Ich frage mich aber, ob ich eventuell vergessen habe, die Leine des Bootes dabei loszumachen!?
Zur Erklärung muss ich anfügen, dass ich natürlich trotzdem Vipassana geübt habe und auch Fortschritte erzielt habe, was das Spüren meines Körpers betrifft. Hätte ich aber die ganze Zeit meine Kissen behalten, hätte ich mehr mit anderen groben und feinen Empfindungen arbeiten können, anstatt überwiegend mit dem äußerst intensiven Brennen in meinen Knien und Hüften. (Am 8. Tag habe ich z.B. „trotzdem“ eine interessante Erfahrung von Anitcha gemacht, als sich eine ebenfalls recht intensive und grobe Empfindung im Rückenbereich aufgelöst hat.) Die letzten Tage war mein Geist oft so müde und sehr beansprucht im Gleichmut üben, dass ich zeitweise große Schwierigkeiten hatte, durch meinen Körper bzw. die einzelnen Teile bzw. ihre Oberfläche zu fließen. Ist meine „Taktik“ vereinbar mit den Prinzipien von Dhamma?
2) Die letzte Adittana-Sitzung des 8. Tages war eine der ersten von diesen sehr schweren Prüfungen, die ich mir auferlegt hatte. Aber an deren Ende konnte ich auch einen „Fortschritt“ machen, durch den ich mich überschwenglich zu neuen, noch schwereren Prüfungen für den 9. Tag verleiten lassen habe (z.B. die 2-stündige Morgensitzung auch im Adittanamodus zu sitzen). Am Ende also der letzten Sitzung des 8. Tages waren die die groben Empfindungen in meinen Hüften so intensiv, dass ich in einer bestimmten Technik „Zuflucht“ suchte: Auch wenn es mir mehr oder weniger schwer fällt, über oder gar durch meinen Körper zu fließen (aufgrund blinder und grober Stellen, der Position der Gliedmaßen oder der Müdigkeit meines Geistes), so ist es mir doch meist möglich, meinen Körper (nach und nach) „anzumachen“. Ich fange dann oben am Kopf und hinten am Rücken an und spüre nach und nach das Kribbeln im ganzen Körper auf permanente Weise, außer an den Stellen mit groben Empfindungen und den mehr oder weniger blinden Stellen (diese sind aber wesentlich seltener als beim „normalen“ Fließen und auch nicht komplett blind). Ich hatte während einer der „Fragen-Sitzungen“ eine Schülerin fragen hören, ob sie dieses permanente Vibrieren spüren darf, anstatt „normal zu fließen“, und Du hattest dies bestätigt.
Jedenfalls kann ich das Vibrieren und die groben Empfindungen gleichzeitig spüren und das macht die Gesamtsituation um einiges „akzeptabler“. Ist es mit den Prinzipien von Dhamma vereinbar, dies zu tun? Einerseits mag es vielleicht wie eine Zuflucht erscheinen, andererseits bi ch mir aber der intensiven und groben Empfindungen immer noch bewusst, auch wenn ich sie mir mit den feinen Empfindungen „versüße“. Im Alltag ist es ja auch so, dass eine Stressituation leichter mit Gleichmut zu akzeptieren ist, wenn sich gleichzeitig bewusst ist, sich insgesamt doch in einer komfortablen Lebenssituation zu befinden. Das Problem, dass ich sehe, wäre, dass ich durch dieses „Versüßen“ eventuell die beiden Empfindungen bewerte, indem ich sie „gegenüberstelle“. Andererseits würde ich es auch nicht schlüssig finden, die feinen Empfindungen mehr oder weniger bewusst auszublenden, um mich nur auf die groben zu konzentrieren.
Ich habe es aber immer wieder probiert, meinen Geist durch AnaPana zu konzentrieren, um dann die Körperteile einzelnen beobachten zu können. Dies wurde mit zunehmender Dauer des Tages und der Sitzung, mit zunehmender Intensivität der groben Empfindungen und mit zunehmender Müdigkeit des Geistes schwieriger. (Siehe Problem der 1. Frage).

Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit! Wie gesagt, wäre ein einfaches „O.K.“ wirklich ausreichend, oder auch ein „Nein“ mit einer ganz kurzen Begründung.
Herzlichst alles Gute, mögest Du glücklich sein, Michael Beckert.